Die „Weiberwoche“ bringt nur Regen – oder?
- Admin
- 27. Juni 2012
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Sara, Margareta, Johanna, Magdalena, Emma und Kristina: sechs Frauen, die vom 19. bis 24. Juli Grund zum Feiern haben. In Schweden wie in Finnland wird schon seit längerem über die Weiberwoche (Fruntimmersveckan/ Naistenviikko) gesprochen. Sechs Tage hintereinander haben nur Frauen Namenstag. In den zwei Ländern kommen verschiedene Namen vor. Statt Emma, wie in Schweden, hat zum Beispiel Olga am 23. Juli in Finnland Namenstag. Um die Woche komplett zu machen, das heißt mit sieben Tagen, sagt man manchmal, dass Fredrik die Woche am 18. Juli einleitet. Andere sagen, dass Jakob die Woche am 24. Juli abschließt. Traditionell heißt es, dass die Weiberwoche andauernd Regen bringt, obwohl es wohl ein bisschen weit hergeholt ist, den Frauen die ganze Schuld zu geben. Die Weiberwoche fällt nämlich in eine Zeit der niederschlaghäufigsten Perioden des Jahres – von Mitte Juli bis eine Woche in den August hinein regnet es am meisten in Schweden. Die Statistik zeigt auch, dass die letzte Woche im Juli und die erste Woche im August, mindestens genau so viel Regen wie die Weiberwoche bringen. Und um diesem Klischee noch etwas entgegenzusetzen: es gibt tatsächlich Sommer, die im ganzen Land ganz trocken waren. Zum Beispiel 1947, 1955 und 1994. Redensarten übers Wetter werden oft dem alten Bauernkalender zugeschrieben. Es heißt, dass auch das Gerücht um die regnerische Weiberwoche vom alten Bauernkalender stammt. Das ist aber in diesem Fall etwas unschlüssig, da die erste bekannte Ausgabe des schwedischen Bauernkalenders nämlich bereits 1662 erschien. Aber erst Mitte des 18. Jahrhunderts enthielt der schwedische Kalender vom 19.-24. Juli sechs Frauennamen in einer Reihe. Laut Großem Wörterbuch der Schwedischen Akademie stammt der erste schriftliche Beleg für diesen Ausdruck „Fruntimmersveckan“ aus dem Jahre 1870. Wie üblich ist das Wetter jedes Jahr ein großes Thema für alle. Und wer will nicht wissen, ob die diesjährige Weiberwoche ihrem Ruf gerecht wird?
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