Verwirrung statt Weihnachten?
- Erik Thyselius
- 4. Dez. 2012
- 2 Min. Lesezeit

Nach einer Entscheidung des schwedischen Parlaments müssen die schwedischen Grundschulen nichtkonfessionell agieren. Mit dem bevorstehenden Weihnachtsfest hat führt dies bei vielen Rektoren zu Verwirrung. Der Grund: Viele Schulen haben eine lange Tradition, in der örtlichen Kirche eine offizielle Weihnachtsabschlussfeier zu feiern. Wie aber kann man in einer Kirche so eine Feier ohne religiösen Bezug begehen? Die Generaldirektorin der Schulbehörde, Anna Ekström, hat deswegen einige Richtlinien aufegstellt, um unsichereren Rektoren zu helfen. Zu „konfessionellen Einschlägen“ zählen Gebet, Segen und die Konfessionen selbst. Es sei jedoch nicht unmöglich, eine Schulabschlussfeier in der Kirche mit einem Pfarrer zu veranstalten, solange der Pfarrer keine religiösen Botschaften vermittelt, meint Ekström. Diese Interpretationen des Gesetzes seien zu streng, meinen der Bildungsminister Jan Björklund und Sozialminister Göran Hägglund. Das tradiotionsreiche Lied „O helga natt“ müsse z.B. erlaubt sein. „Wenn die Schulbehörde das Gesetz so strikt auslegt, müssen wir eine Gesetzänderung vornehmen und dann Ausnahmen für große Feiertage machen“, so Hägglund. „Es muss auf jeden Fall erlaubt werden, Kirchenlieder zu singen, der Pfarrer darf aus dem Weihnachtsevangelium lesen, von der Bibel sprechen und erzählen, warum wir diesen christlichen Feiertag, der ein wichtiger Teil unserer Tradition ist, feiern. Wenn wir diese lächerliche Debatte jedes Jahr fortsetzen, bin ich bereit, das Schulgesetz durchzugehen. Dagegen sollte niemand gezwungen werden, zu beten, das Glaubensbekenntnis zu hören oder gesegnet zu werden“, meint Björklund. Ekström meint, dass sie Missverstanden sei; ”Es gibt kein Verbot gegen ein Lied. Es liegt bei dem Rektor zu entscheiden, wenn die religiösen Elemente in Religionsausübung umschlagen. Alle Kirchenlieder haben eine starken religiösen Gehalt, aber wir verstehen natürlich, dass einige von ihnen auch eine andere Dimension für die Schweden enthalten“. Bleibt zu sehen, ob diese Aussagen die Situation für die Rektoren und die Öffentlichkeit eindeutiger gemacht haben. Fortsetzung folgt…
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