Skandinavische Immobilien
- Admin
- 22. Juni 2015
- 3 Min. Lesezeit

Viele Deutsche haben den Traum von einer skandinavischen Immobilie. Der eine verwirklicht sie direkt vor Ort im Norden, der andere baut seinen Traum aus rotem Holz in heimischen Gefilden. Was es dabei jeweils zu beachten gilt, haben wir einmal zusammen gestellt. Von Natascha Jendreiko Wer seinen Urlaub künftig in einer eigenen Immobilie in Skandinavien verbringen möchte, kann in den meisten Ländern leicht ein Ferien- oder Wohnhaus kaufen. Nur in Dänemark ist dies für Ausländer nur sehr schwer bis unmöglich. Zwar ist der Erwerb von Häusern und Wohnungen grundsätzlich auch Nicht-Dänen gestattet, dies jedoch nur zum Zwecke der Vermietung. Ansonsten wird der Eigentümer dazu aufgefordert, selbst in diesem Haus zu wohnen. Tut er dies nicht, muss er die Immobilie wieder verkaufen. Ein Sommerhaus kann in Dänemark auch nur jemand kaufen, wenn er jeweils fünf Jahre zuvor in Dänemark steuerpflichtig gelebt hat. In Schweden sind die Regeln lockerer. Seit 2005 darf sich hier jeder ein Haus oder eine Wohnung kaufen. Deutsche nehmen diese Möglichkeit auch gern wahr, 2010 gab es in Schweden um die 10.000 Häuser mit deutschen Eigentümern. Die Preise sind innerhalb des Landes aber sehr unterschiedlich. In den Großstadtregionen um Stockholm und Göteborg muss man wesentlich me
hr Geld zur Hand nehmen, um eine schöne Immobilie zu erwerben. Leichter wird es hingegen in Småland. Hier kosten vernünftige Wohnhäuser zwischen 60.000 und 150.000 € und verfügen über eine gehobene Ausstattung mit vier oder fünf Zimmern. Die kleinen Ferienhäuser mit schmalerer Ausstattung sind für ca. 30.000 € zu haben. Zusätzlich muss aber noch die Grunderwerbssteuer von 1,5 % des Kaufpreises und die Mitgliedsbeiträge für die Grundstücksvereine einberechnet werden. Hier ist die Mitgliedschaft Pflicht. Der eigentliche Kauf ist auch recht einfach. Alle Beteiligten unterschreiben den Kaufvertrag, der dann vom Makler beim Grundbuchamt vorgelegt wird. Der Makler erfüllt in Schweden gleichzeitig die Funktion eines Notars. Mängel an der Immobilie sollten allerdings vor dem Kauf ausdrücklich festgehalten werden, eine nachfolgende Reklamation ist in den wenigsten Fällen möglich. Kronobergs Län gilt als beliebteste Gegend für deutsche Hauskäufer. Man ist von Deutschland aus vergleichsweise schnell dort und man kann idyllisch leben, ohne auf die Nähe zu einer Stadt verzichten zu müssen (Växjö, Älmhult). Auch in Norwegen ist es für Deutsche möglich, eine Immobilie zu erwerben. Nur, wenn das Grundstück mehr als 100.00 m² groß ist, muss eine Konzession beantragt werden. Diese Konzessionspflicht gilt auch für bestimmte Gegenden in Norwegen. Ähnlich wie in Schweden werden auch die Immobilien in Norwegen größtenteils durch Makler vermittelt. ER ist für die Beantragung der Konzessionen zuständig, schreibt den Kaufvertrag und regelt weitere rechtliche Belange. Norwegen gibt es ein starkes Nord-Süd-Preisgefüge. Die Preise im Süden, besonders um Oslo herum sind sehr hoch. Je weiter man nach Norden geht, desto günstiger werden die Häuser. Außerdem wird eine Dokumentationsgebühr von 2,5 % erhoben und die Nebenkosten für den Grundbucheintrag etc. belaufen sich auf ca. 400 €. Wer allerdings in Deutschland seine skandinavische Traumimmobilie plant, dem stehen zahlreiche Anbieter zur Verfügung. Der Fantasie sind meist keine Grenzen gesetzt. Wer es einfach mag, dem steht eine Vielzahl an Standard-Häusern zur Verfügung. Es gibt aber auch Anbieter, die mit dem Bauherren zusammen das Traumhaus entwerfen. Oft werden die skandinavischen Holzhäuser in Schweden vorgefertigt, so dass der eigentliche Aufbau des Hauses nicht mehr als zwei bis drei Tage in Anspruch nimmt. Natürlich erfüllen die Häuser auch die Vorschriften der aktuellen Energievorschriften. So ist es möglich, Energieeffizienzhäuser der Klassen 70 bis 40 zu bauen und somit günstige Darlehen der KfW-Bank zu erhalten. Die Preise für die Häuser sind dabei nicht höher als für Massivhäuser oder Fertighäuser bekannter deutscher Firmen. Die Preisspanne beginnt bei Holzhäusern aus Skandinavien bei ungefähr 140.000 €. Nach oben sind hier natürlich keine Grenzen gesetzt. Besonders für Allergiker und Asthmatiker haben diese Häuser Vorteile. Auf Grund der positiven Klimaeigenschaften von Holz hat man kaum Probleme mit Schimmel und die natürlichen Baustoffe sorgen für eine geringe Reizung. Gleichzeitig sorgt die Holzbauweise für angenehme Wärme im Winter und geringe Aufheizung im Sommer. In den meisten Fällen ist ein Holzofen inklusive, so dass ein gemütliches Flair garantiert ist. Allerdings sollte vorher mit dem zuständigen Bauamt besprochen werden, ob ein Holzhaus in der jeweiligen Gemeinde zulässig ist. Manchmal kann es hier Vorschriften und Beschränkungen geben.
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